Seiten: 784, Taschenbuch Verlag: Heyne Genre: Sience-Fiction Sprache: Deutsch ISBN-13: 978-3-453-53298-4 Originaltitel: Metro 2033 (Russland) Erschienen: 3. November 2008
Anfang des 21. Jahrhunderts löschte ein Atom- und Biowaffenkrieg die uns bekannte Zivilisation aus. Die Menschen, die sich in die russische Metro – ein gigantisches U-Bahn-System und zugleich den größten Atombunker der Welt – retten konnten, überlebten die Katastrophe.
Unter der Erde, tief in den dunklen Tunneln leben die Menschen nun schon seit einem Vierteljahrhundert an den Stationen, wobei sich die unterschiedlichsten Gemeinschaftsformen ausgebildet haben. Von der Hanse der ehemaligen Ringstationen, mittlerweile ein florierendes Wirtschaftsimperium, über die Rote Linie der Kommunisten sowie den Faschisten, die ihr Viertes Reich etablieren wollen, bis zu den einzelnen unabhängigen Stationen, an denen ohne eine militärisch ausgeprägte Ordnung niemand überlebt, reicht das sozio-ökonomische Spektrum.
Niemand außer den Stalkern, waghalsigen Männern, die dringend benötigte Sachen von der Oberfläche in Schutzanzügen holen, kann lange an die Oberfläche gehen, ohne zu sterben, sei es durch die hohe Strahlung oder die monströsen Mutanten, die nun die Welt besiedeln. Von Schweinefleisch und Pilzen ernährt sich die verbliebene Bevölkerung, bezahlt wird mit Patronen für die Kalaschnikow.
Der Tod ist allgegenwärtig und mit typisch russischer Mentalität wird das Leben ebenso genommen, wie es kommt. Inmitten dieser Welt lebt der Jüngling Artjom, der noch vor der Katastrophe zur Welt kam und früh in der Metro seine Mutter verlor. Von seinem Ziehvater aufgezogen, wohnt er mit diesem nun an der WNDCh, einer der äußeren Stationen, an denen alle, einschließlich Artjom, Wache halten müssen. In letzter Zeit häufen sich hier die Überfälle der sogenannten "Schwarzen", dunkler Mutanten mit psychischen Fähigkeiten.
Als der Kämpfer Hunter, der aufgrund der neuen Ereignisse zu WNDCh stößt, nach einer Erkundungssuche nicht zurückkehrt, macht sich Artjom auf den Weg in das Herz der Metro. Er schafft es, nach einigen Um- und Irrwegen zu Hunters Männern in die Polis zu gelangen, um ihnen die Nachricht über die Bedrohung zu überbringen. Artjom erhält den Auftrag, ein Objekt zu finden, das sich auf der Oberfläche befinden soll, in einer Bibliothek. Im Laufe der sich überschlagenden Ereignisse muss er nicht nur von dort, sondern auch aus der Polis fliehen. Ihm zur Seite stehen Hunters Kameraden. Gemeinsam machen sie sich auf, die WNDCh und die Metro, ja die gesamte restliche Zivilisation zu retten. Doch viel zu spät erkennt Artjom die Wahrheit... Dmitry Glukhovsky erschafft eine düstere Zukunftsversion, eine Welt, in der die Dunkelheit und das Ungreifbare vorherrschen. Das Schauerliche an seinen Beschreibungen ist das unsichtbare Grauen, der angedeutete Horror, welchen die eigene Fantasie ausbaut.
Dem Protagonisten Artjom treibt mitnichten die Abenteuerlust, sondern einzig der Überlebenstrieb auf diese fatale Reise durch den größten Atombunker der Welt, in dessen Schatten versteckte Tunnel, Tore und Gefahren lauern.
Doch dürfen auch nicht die Mythen fehlen, die Hoffnung, welche tief am Boden der Büchse der Pandora verborgen ist, so die legendäre Metro-2, die geheime Regierungslinie, die sagenumwobene Smaragd-Stadt, die Universität. Die Anlehnung an Oz und die Hilfe vom allwissenden Zauberer hält einen Funken Hoffnung aufrecht.
Der Autor, geboren 1979 in Moskau, studierte Internationale Beziehungen in Jerusalem und arbeitete als Journalist für Russia Today, Deutsche Welle sowie den Playboy. Er präsentierte sein Werk "Metro 2033" in russischer Sprache zunächst auf seinem Blog im Internet und begann es als öffentlich zugängliches Projekt.
Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und schafft es, den Leser so sehr in die Geschichte hineinzuziehen, dass dieser erst am Ende erkennt, wie tief er in die 800 Seiten eingetaucht war.
Weitere Infos: Für alle, die sich für die fiktive Welt unter Russlands Metropole interessieren, sei folgender Link empfohlen: www.metro2033.org.
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