TRON Legacy Drucken E-Mail
Geschrieben von: Carsten Hundt   
Dienstag, den 15. Februar 2011 um 20:51 Uhr

Regie: Joseph Kosinski 
Darsteller: Garrett Hedlund, Jeff Bridges, Olivia Wilde
Studio: Walt Disney Pictures
Genre: Science-Fiction
FSK: ab 12 Jahren
Produktionsjahr:
2010, USA
Spieldauer: ca. 120 Minuten
Kinostart in Dtl.: 27. Januar 2011


Die Bösen leuchten orange, die Guten lichtblau – so einfach kann die Welt sein. Und dennoch – die Fortsetzung des 1982 gedrehten "TRON" unter der Regie von Steven Lisberger spricht Kinder der Achtziger voll an, denn hier wird kein Klischee ausgelassen.


Angefangen bei verrotteten Kellerräumen, Geheimtüren und Uraltspielcomputern über einen korrupten Großkonzern und Jagden mit ultraschnellen Lichtfahrzeugen und Flugmaschinen hin zu alle Naturgesetze aushebelnden Superhelden und menschenähnlichen "Programmen", die die Cyberwelt bevölkern, ist alles vorhanden, was zu einem solchen Film dazu gehört. Der eine weise alte Programmierer, der gottgleich die ganze Welt erschaffen zu haben scheint, darf auch nicht fehlen.

Die Story ist recht simpel und wurde so schon oft gesehen, begeistert aber wohl jede Generation aufs Neue, denken wir nur an "Blade Runner". Faszinierend bei "TRON Legacy" ist die Umsetzung, und hier überzeugen vor allem die Charaktere. Jeff Bridges erhielt die Rolle als Flynn. Einst der Gründer der Computerspiele-Firma im "Ur-Tron" ist der Designer der virtuellen Welt nun ein weise gewordener alter Mann. Sein Sohn Sam mimt den Superhelden auf der Suche. Olivia Wilde spielt Quorra, die coole, aber nicht so unterkühlte Rivalin von Gem, welche von Beau Garrett verkörpert wird.

Die Bilder sind durchgehend düster gehalten, wodurch die Lumineszenz der Beteiligten und "Raster", die Cyber-Welt, besonders kraftvoll wirken. Alles ist kühl, maschinell und spacig. Auch die Musik von Daft Punk aus Frankreich erinnert an Achtziger-Jahre-Synthesizer-Future-Romantik, der Sound ist aber angenehm frisch und sphärisch weit, ein zusätzlicher Pluspunkt. Die Musik ist es auch, die dem Film eine Dynamik verleiht und vergessen lässt, dass die Story doch ab und zu ihre Schwächen hat.

Ein besonderer Spaß sind die 3D-Effekte: Glassplitter und Geschosse rasen auf den Zuschauer zu, sodass manch einer den Reflex verspürt, sich ducken zu müssen.

Alles in allem ist "TRON Legacy" ein Genuss für Auge und Ohr und ein mitreißender Trip in eine gelungene Computerwelt.



Â