Label: Südpolrecords
Genre: Folk/Blues/Pop
Erschienen: 25. März 2011

Drei Alben in drei Jahren, das kann man fleißig nennen. Nach den beiden Vorgängern "Hey Dude" (2010) und "The Ocean Live" (2009) folgt nun "The Road Sessions".

Den Singer/Songwriter Mathias Kellner möchte man zu Beginn seiner Auftritte als niederbayerischen Mundart-Entertainer mit frecher Klappe abstempeln. Aber weit gefehlt, spätestens nach dem ersten Song ist klar, Kellner kann mehr. "Wir sind beim aktuellen Album noch kritischer mit den Songs umgegangen, haben sie öfter überarbeitet und versucht, die Essenz aus den Stücken zu gewinnen", erzählt der Sänger, der gemeinsam mit Flo (Akustik- und E-Gitarre), Andy (Drums, Percussion, Programming) und Joe (Kontrabass und E-Bass) unterwegs ist.

Die meisten der 15 Songs sind im Hotel oder im Tourbus, also on the Road, entstanden und gaben somit dem Longplayer den Namen. Der Frontmann hat im Jahre 2009 als "Popmusik-Ich-AG" begonnen, und seine Erfolge können sich sehen lassen. Als Support bei Kim Wilde, Ten Years After oder Manfred Mann's Earth Band konnte sich die Band profilieren.

Eingängige Melodien, ohne in eine Schublade zu passen, das charakterisiert die Musik von Kellner. So startet das Album mit "Quotation Marks" ziemlich rockig und macht gleich zu Beginn Lust auf mehr. Die sanft-tiefe Stimme Kellners und die musikalische Umsetzung bilden hierbei eine wohl klingende Einheit. Das Album ist durchweg hörbar. Die Songs sind irgendwo zwischen Folk, Blues und Pop angesiedelt. So könnte man "The Glow" wohl in die letztere Kategorie einordnen, ein Lied, dem die Musiker selbst eine längere Überlebenszeit zusprechen.

Mandoline und Kontrabass sind in "Doomsday Waltz" zu hören, ein Lied, das gar nicht nach Weltuntergangsstimmung klingt. Soulig und funky wird es bei "Baptistina" und "Sloop", wobei Drums und Percussion dominieren. "Goodfellas" kommt ganz ohne "Strom" aus. Sehr schöne akustische Gitarrenbegleitung, Kontrabass und Mathias’ Stimme beschreiben Situationen, die Handlungen des gleichnamigen Films oder der Romanvorlage "Wise Guys" entstammen könnten.

Die düstere Blues-Ballade "Holy Man" erinnert daran, wie schnell das Leben in einer Nacht zerstört werden kann und wie man dann auf die gerechte Strafe warten muss. Optimistischer klingt "Just Fine", eine rhythmische Melodie, die zügig den Weg zum Ohr findet und zum Mitwippen animiert. Wie man das Falsche vom Richtigen unterscheiden kann, erzählt das Lied "Wrong And Right", allein von Piano und Gitarre begleitet. In der gut gelaunten Vampirgroteske "Dracu(lalala)" erzählen Kellner, was passiert, wenn man Dracula zwischen Spinnweben im Keller findet. Mit "Story So Far" erhält das Album seinen nachdenklichen Abschluss. Unterstützt von Flügelhorn und weiblichem Backgroundgesang lässt die Band das Album am Ende des Songs instrumental ausklingen.

Einen echt schönen Longplayer haben die Regensburger hier vorgelegt: eingängig, jedoch nicht belanglos, das eben typische Easy-Listening für den Zuhörer.

Das Album erscheint als Digipack.

Trackliste:
01. Quotation Marks
02. The Glow
03. Doomsday Waltz
04. Baptistina
05. By Now
06. Sloop
07. Goodfellas
08. Tear It Out
09. Holy Man
10. Just Fine
11. Wrong And Right
12. Dracu (Lalala)
13. Story So Far

Band:
Mathias Kellner: Vocal, akustische Gitarre)     
Flo (Florian Sprenger): E-Gitarre, akustische Git.    http://www.facebook.com/flosprenger
Joe (Johannes Molz): Kontrabass, E-Bass    http://www.facebook.com/johannes.molz
Andy (Andy Schechinger): Drums, Percussion    http://www.facebook.com/andyschechinger

VIDEO "The Glow" - das Tourvideo zur aktuellen Single: www.youtube.com/watch?v=zJO3HD1oOUI

Mit dem Release von "The Road Sessions" geht die Band auf eine längere Tour, die die bayerischen Musiker quer durch Deutschland führen wird.

Weitere Infos:
Homepage: www.kellner-music.de
Facebook: www.facebook.com/pages/KELLNER/57677788110


Vielen Dank an netinfect für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!