Schock - Kosmos Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Montag, den 28. März 2011 um 15:55 Uhr

Label: Schönklang
Genre: Alternative-Rock
Erschienen: 18. März 2011

"Es geht um Emotionen, Musik und Geschichte möglichst zu einem perfekten Ganzen zu verschmelzen", umschreibt Michael Schock, Frontmann und Texter, in einem Interview (Orkus 04/2011) die Musik der Band. "'Kosmos' kommt", so konnte man seit geraumer Zeit aus verschiedenen Quellen erfahren. Aus organisatorischen Gründen mussten die Thüringer den Releasetermin immer wieder aufschieben. Am 18. März 2011 erschien der Longplayer und jetzt ist "Kosmos" da.


Seit "Halt Still", dem Album aus 2008, ist viel passiert. Die Band, die aus Mühlhausen/Thüringen stammt und nach ihrem Frontmann Michael Schock benannt wurde, musste sich neu finden und für sich selbst entscheiden, wie es weitergeht. Dabei waren die beiden Auftritte beim WGT (2009, 2010) für die Musiker sehr hilfreich. Die alten Fans blieben ihnen treu und neue kamen hinzu.

"Kosmos" ist sehr rockig geworden. Gitarren dominieren die Musik. Ab und zu kommt auch etwas Elektronik zum Einsatz. Die deutschen Texte sind emotional, tiefgründig und mehrdeutig.
Mit "Wach Auf" versucht Michael Schock gleich zu Beginn den Zuhörer aufzurütteln "Ich schrei dich an, weil ich dich ohne dich will" heißt es am Schluss. Geht es im nächsten Lied "Bis Aufs Blut" um Selbstverletzung oder nicht, der Text mit düsterer Soundunterstützung, schockt und überlässt dem Zuhörer selbst die Entscheidung.

"Babylon", im November letzten Jahres als Single ausgekoppelt, ist hier in der Albumversion zu hören. Der Text malt ein Bild von einem Sündenpfuhl in der Perversion. Interpretationen gibt es viele. Die Fantasie des Zuhörer wird gefordert. Aber auch Gesellschaftskritik ist angesagt. Themen, wie Kindesmissbrauch oder Kinderarmut sollten nicht totgeschwiegen werden.

Der Titelsong "Kosmos" bildet den ersten Ruhepunkt auf dem Album. Beschrieben wird die Sorge um den Verlust eines Menschen und wie man mit der Situation fertig wird, wenn er nicht mehr da ist. "Ich habe Angst davor, dass der Schlaf mir nimmt, was doch am meisten zählt."

"Apocalypse Now" folgt und beschreibt die Welt, wie sie gerade ist, Naturkatastrophen, Kriege und die Menschen, die selbst an allem Unheil schuld sind: "3,2,1 Boom, Feuer frei und kein Weg zurück"

Den Sinn im Leben suchen und finden, das steht im Mittelpunkt von "Sommerregen". Ob Mann, Frau, Kind, jeder Mensch sollte darüber nachdenken, wobei durchaus auch dunkle Gedanken erlaubt sind. Einsamkeit ist das Thema des nächsten Tracks. "Was bleibt", wenn alles vergangen ist? "Und Ich lauf" und "Hinein Ins Licht" schließen an. Tod und Flucht stehen jetzt auf den Plan.

"Horizont" bildet einen besinnlichen und ruhigen Abschluss des überwiegend schnell instrumentierten Albums. Der Traum vom eigenen Tod beherrscht das Lied, märchenhaft an einen Schiffbrüchigen erinnernd.

Die Texte beleuchten in ihrer Gesamtheit emotional und kritisch Situationen, für die es schwer eine Lösung zu geben scheint. Trotzdem sollte man bei allem Schweren nicht aufgeben, dazu möchten Schock mit ihren Liedern animieren und Mut machen. "Kosmos" ist ein Album, das geprägt ist von der kraftvollen Stimme Michael Schocks und vorwiegend rockigen Melodien. Düsterer gut gemachter Gothic Rock zeichnet die Band aus, deren Liveauftritte besonders durch die Energie ihres Frontmannes hörens- und sehenswert sind.

Trackliste:
01. Wach Auf
02. Bis Auf's Blut
03. Babylon (Album Version)
04. Kosmos
05. Apocalypse Now
06. Sommerregen
07. Was Bleibt
08. Hinein Ins Licht
09. Und Ich Lauf
10. Nur Ein Mensch
11. Augenblick
12. Keine Sonne
13. Horizont

Videoclip "Babylon" http://www.youtube.com/watch?v=PXt2gau1v58

Band:
Michael Schock – Gesang
Lars Buchenau – Gitarre
Matthias "Xaver" Fahrig – Gitarre
Michael Schneider – Bass
Mirko "Micro" Ertner – Schlagzeug

Tourtermine
25.03.11 - From Hell, Erfurt
08.04.11 - Tonart Café, Alfeld
24.04.11 - Mühlhausen
07.05.11 - BH-Club, Ilmenau 
14.05.11 - Komplex, Schüttorf
27.05.11 - K17, Berlin

Schock beim WGT 2009 (Kurzbericht) www.youtube.com/watch?v=sEt4xSt8qVs

Homepage: www.schockline.de
Myspace: http://www.myspace.com/schockband

 

 

 

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