Wenn man von einem Akustikkonzert spricht, bedeutet das Konzert ohne Strom. Unplugged bedeutet also, den Stecker aus der Steckdose ziehen. Von den meisten Hallenkonzerten kann davon jedoch keine Rede sein. Wie soll sonst die Stimme des Frontmanns bis in die letzten Reihen zu hören sein?
Claudius Dreilich von der Band Karat hat am Freitag, dem 11. Dezember 2015 im Geraer KUK das versucht. Ohne Strom, nur begleitet von Gitarre und Percussion, erklingt in der sogenannten Unplugged-Version "Der Schwanenkönig". Das geht unter die Haut. Das konnten die Besucher im voll besetzten Konzerthaus fühlen und allein dafür hat sich das Konzert von Karat Akustik bereits gelohnt.
Akustisch und live: Karat in Gera
Ungewohnt sei es, ruhig auf der Bühne zu sitzen, so der Frontmann, und die anderen nicken ihm zustimmend zu. "Entschuldigt, wenn es mich manchmal nicht auf dem Stuhl hält", bittet Claudius Dreilich das Publikum. Selbstverständlich bekommt er dafür Beifall.
„Magisches Licht“, „Gewitterregen“ und „Blumen Aus Eis“ klingen etwas anders, aber werden sofort von den Zuhörern erkannt und mit Klatschen begleitet. Anders verhält es sich mit "Jede Stunde", hier spannen die Musiker die Zuhörer etwas auf die Folter, denn ungewohnte Klänge, an Blues und Country erinnernd, leiten die akustische Fassung ein. Doch mit den ersten Textzeilen erkennt auch der Letzte im Saal den Klassiker von Karat.
Abendstimmung und Erinnerung an Herbert Dreilich
Claudius Dreilich geht zum Publikum und bittet den 9-jährigen Ole, der mit Omi und Opi zum Konzert gekommen ist, mit auf die Bühne. Im 40. Jahr der Band erinnert Claudius an das 25-jährige Jubiläum von Karat. Damals sollten die Kinder der Bandmitglieder musikalisch auf der Bühne gratulieren. "Das war übrigens der erste gemeinsame Auftritt mit Karat auf der Bühne", erinnert er sich mit dem Lied "Abendstimmung".
Lieder des aktuellen Albums "Seelenschiffe" dürfen an diesem Abend nicht fehlen. "Sie Weiß Nicht, Was Liebe Ist" und "Seelenschiffe" werden hier ausgewählt.

Das 40. Jubiläumsjahr ist für Karat einmalig, erzählt der Frontmann stellvertretend für alle Bandleute. Vor 11 Jahren hat es sich Claudius nach dem Ableben seines Vaters Herbert nicht leicht gemacht, die Nachfolge anzutreten. "Er ist bei jedem Konzert hier, mein Papa ist hier". Gänsehautstimmung kommt mit der Erinnerung an Herbert Dreilich auf. "Mich zwingt keiner auf die Knie" erzeugt auch an dieser Abend Beifallschöre.
"Der Albatros … kennt keine Grenzen" folgt auf dem Fuße. Claudius begeistert als Frontmann, Teamplayer und Moderator gleichermaßen. Es macht Freude, ihm zuzuhören. "Ich will nicht mehr dein Narrenkönig sein", heißt es im Lied "In Deiner Galerie", das im Jahre 1986 mit dem Album "Fünfte Jahreszeit“ erschien.
Viele Karatklassiker erklingen an diesem Abend im neuen Gewand, und das auch mit eingestecktem Stecker. Kein Hit der Band wird ausgelassen. "Es gibt jedoch ein paar Songs bei Karat, die wollen wir nicht mehr verändern und da gehört der 'Blaue Planet' dazu", klärt Claudius die gespannten Fans in Gera auf, denn das Lied klingt nicht nach unplugged.
"Der Blaue Planet", "Sieben Brücken" und "König Der Welt" zum Schluss
"Das Original von 'Über sieben Brücken musst du geh 'n' ist bei uns", freut sich Claudius und übt den Refrain mit dem Publikum. Das Lied bildet den Abschluss der Show.
"König Der Welt" und ein umjubeltes emotionales Solo des Songs "Sieben Leben" von Claudius Dreilich beschließen den Karat-Abend. "Ich komm wieder", heißt es im Song – ein Versprechen, das die Band sicher einhalten wird.
Es ist übrigens das Abschlusskonzert im 40. Jubiläumsjahr der Band.
Band Michael Schwandt – Schlagzeug Bernd Römer – Gitarre Christian Liebig – Bassgitarre Martin Becker – Keyboard Claudius Dreilich – Gesang, Gitarre
Weitere Infos Homepage: karat-band.com Facebook: www.facebook.com/KARATBAND
Vielen Dank an Happy Production für die Akkreditierung und an KunstMedienPlatz für die Unterstützung.
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