26. WGT – Aufbruch in ein neues Vierteljahrhundert - Stelldichein des Dark Elektro – V2A, Klangstabil und VNV Nation |
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Geschrieben von: Wolfgang Hesse
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Montag, den 19. Juni 2017 um 20:33 Uhr |
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In der Agra Halle nebenan,
gaben sich bekannte Vertreter der dunklen elektronischen Musik den Staffelstab in die Hand. V2A sind ein deutsch britisches Duo, das sich nach einer bekannten Edelstahlsorte benannte. So hart und unkaputtbar klingt auch die Musik von V2A. Mit fantasievollen Kostümen wirbelten Kevin Stewart und Ines Lehmann über die Bühne. Die Musik ist eine harte und direkte Mischung aus EBM, Industrial und Techno. Fünf komplette Tonträger können V2V vorlegen. Mit dem aktuellen Album "Heretic" aus dem Jahre 2017 zeigen sie erneut, wo der Weg die Band noch hinführt. Sie möchten die Freunde harter elektronischer Musik weiter auf ihrer Seite wissen. Dampffontänen schießen wie Geysire aus den dem Boden der Bühne, Fahnen werden geschwenkt. Es ist eine durchdachte Lightshow. Das Duo drischt ordentlich auf die auf der Bühne installierten Fässer ein.
Klangstabil sind in der elektronischen Musikszene nun wahrlich kein unbeschriebenes Blatt mehr. Während vieler Konzerte und Festivals konnten sich Maurizio Blanco und Boris May vom Experimental-Industrial-Duo bisher ausgiebig präsentieren. Beide sind Soundtüftler und verbinden Text mit Musik kaum passender. Dabei erfuhr die Musik in den letzten 18 Jahren des Bandgeschehens eine spektrale Erweiterung in Tiefe und Breite. Heute reicht die Bandbreite von experimentellen Klangcollagen bis zu eher tiefen und einprägsamen Elektropop.
Den Abschied an diesem zweiten Festival bildete die Band VNV Nation aus Großbritanien. VNV Nation ist die Abkürzung für "Victory not Vengeance", was im Deutschen "Sieg, nicht Rache" bedeutet. Ronan Harris und Mark Jackson, das sind VNV Nation. Sie sind zum siebten Mal auf dem WGT. Ihren eingängigen elektronischen und tanzbaren Sound lieben die Fans. So zeigen sie sich als Headliner vor großer Kulisse an diesem zweiten Festivaltag in der Agra Halle. Ihre Texte setzen sich sowohl mit gesellschaftlichen Fragen, als auch mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen auseinander. Über allem steht ein futuristisches Konzept, das sich wie ein roter Faden durch die Musik und die Geschichte der Band zieht. Die Songs Nova, Control, Lost in Space und Illusion fehlen ebenfalls nicht. Bei letzteren liegen sich die Fans in den Armen und bewegen sich ergriffen zum Takt. Auch die eine oder andere Träne sieht man auf verzückten Gesichtern. Das Lied ist einfach zu traurig schön.
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