12. Nocturnal Culture Night – Das Festivalhighlight in Mitteldeutschland - 12. NCN 2017 – Samstag, der zweite Festivaltag Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Donnerstag, den 21. September 2017 um 08:07 Uhr
Beitragsseiten
12. Nocturnal Culture Night – Das Festivalhighlight in Mitteldeutschland
12. NCN 2017 – Freitag, der erste Festivaltag
12. NCN 2017 – Samstag, der zweite Festivaltag
12. NCN 2017 – Zwei Lesungen beim NCN
12. NCN 2017 – Sonntag, der dritte Festivaltag
Alle Seiten

Zweiter Festivaltag – Musikalischer Marathon von Newcomern bis zu stilprägenden Bands.


23 Band und musikalische Projekte erwarten die Besucher zum Musik-Marathon an diesem Tag. Beyond Obsession und Massiv in Mensch eröffnen die Shows an diesem Samstag. Beide werden sich wohl im Newcomer-Voting um die Spitzenplätze streiten. Nils Upahl und Andrè Wylar sind die Köpfe von Beyond Obsession und fleißig beim Produzieren. Erst 2012 gegründet können sie schon auf vier Veröffentlichungen zurückblicken. Das exklusive Akustik-Album Pure & Naked ist als EP in diesem Jahr zum fünften Bandjubiläum erschienen.

Beyond Obsession und Massiv in Mensch – wahre Entdeckungen


Mitreißend und eingängig, so klingen Beyond Obsession. Echte Ohrwürmer haben sich die Jungs einfallen lassen. Als Belohnung für den Opener am zweiten Festivaltag gibt es tobenden Beifall. Ebenso Opener, jedoch auf der Mainstage sind Massiv in Mensch. Die Band gibt es schon seit 1993 und ist vor allem mit Remixen bekannter Szenesong, u. a. von Lost of the Lost oder Welle:Erdball bekannt geworden. Seit dem 8. September 2017 gibt es ein neues Album mit dem Namen "Am Port der guten Hoffnung". Auch hier hat sich die Band wieder Gastmusiker eingeladen, darunter Schauspieler Rainer Schöne, Frontmann Honey und Sängerin Emma Peel vom Welle:Erdball. Mitunter lässt sich in den Songs von Massiv in Mensch eine Ähnlichkeit mit dem Sound von Welle:Erdball nicht verhehlen. Die Musik geht ebenso unter die Haut. So erzählen die Lieder mit viel Elektronik von Hamburg, dem schwarzen Mann oder Monkey Islands, aber auch Sturm und Rotto Nave sind im Programm erhalten. Dem wohl bekanntesten Instrumental überhaupt, Popcorn, habe sich Massiv in Mensch angenommen und beenden damit eine kleine aber feine Willkommensshow auf der Amphi-Bühne.

Die schwarze Familie bittet zur Autogrammstunde

Zu einem Meet und Greet mit Autogrammstunde hatten Beyond Obsession und Massiv in Mensch eingeladen. Das ist immer eine gute Gelegenheit, die Bands näher kennenzulernen. Danke hiermit an "Die schwarze Familie punkt net" für diese Möglichkeiten.

 

 

 

 

 


Seelennacht trotz Regen ein Erlebnis

wurden durch das NCN erst so richtig bekannt. Auch in diesem Jahr konnte Marc Ziegler die Besucher vor der Amphi-Bühne überzeugen. Seine tiefe und charaktervolle Stimme gemixt mit elektronischem eingängigem Sound gehen ins Ohr. Balladen und kraftvolle Clubkracher wechseln sich bei Seelennacht ab. Da macht auch der eine oder andere Regenschauer an diesem zweiten Festival der Feierlaune keinen Abbruch. Zum Glück treffen die vorhergesagten Wetterprognosen nicht zu und dieser Tag geht trocken zu Ende.


Theater auf der Weidenbogenbühne

Wer einmal Rocksounds und Performance als Einheit erleben möchte, der ist bei The Red Paintings aus Australien richtig. Es ist ein Gesamtkunstwerk was die kreativen Australier da auf die Bühne bringen. Schon die Kostüme lassen aufschauen. Es ist ein Live Theater. Während der Show verwandelt sich ein goldener Körper mittels Bodypainting in eine farbige Gestalt. Und schließlich haben The Red Paintings auch musikalisch etwas zu bieten, und zwar fantastischen Indie-Rock.

An der Kulturbühne treffen Musikwelten aufeinander

Auf der Kulturbühne gibt es wie in jedem Jahr abwechslungsreichen Neofolk, experimentelle Klänge und Musik, die in kein Genre passt. Thorofon ist solch eine Band, oder besser ein Duo aus Deutschland, bestehend aus Genevieve Pasquier and Daniel Hofmann. Von Folk über Industrial bis hin zu Power Noise reicht deren Spektrum. Man entdeckt immer wieder neue Seiten an der Musik, wenn man Song für Song lauscht und wird für die Ausdauer belohnt.

Das Video "In Blood and Heels"
gibt einen Eindruck in das Schaffen von Thorofon. Das Highlight auf der Kulturbühne ist zweifelsohne an diesem Abend Rome. Es fällt schwer, sich zwischen Goethes Erben und Rome zu entscheiden. Doch jeder der sich der Musik von Jerome Reuter zuwender wurde reich belohnt. Die Musik des Luxemburger Singer-Songwriters ist einmalig. Emotional und geprägt von verschiedenen Einflüssen ist die Musik von Rome stetig im Wandel. Darkfolk, Post-Punk, französische Chansons oder amerikanischen Folk kann man entdecken. So wie die Einflüsse, so auch die Musik von Rome. In der NCN Auswahl sind Songs, wie Farewall To Europe oder Neue Erinnerung zu finden. Mit dem bekannten Song, das Feuerordal geht die Stunde besonderer Klänge mit Rome auf der Kulturbühne zu Ende.

Sonja Kraushofer, Oswald Henke und Goethes Erben – ein Erlebnis

Goethes Erben müssten eigentlich jedem aus der Szene etwas sagen. Das Projekt von Oswald Henke hat mit seiner Art der Interpretation die Idee der Gothic-Szene geprägt. Bereits beim erste WGT 1992 in Leipzig dabei, hat Henke sein Projekt über die letzten 25 Jahre am Leben erhalten und immer wieder neu belebt. Ganze Theaterstücke wie Menschenstille sind mit Goethes Erben entstanden. So erwartet die Besucher beim NCN eine weitere außergewöhnliche Performance an diesem Samstag. Oswald Henke versteht es, seinen Songs Leben einzuhauchen und das nicht nur durch seine einmalige Stimme und Interpretation. Immer wieder findet man theatrale Elemente in seiner Show. "Was passiert, wenn sich ein nordkoreanischer und ein amerikanischer Wichtigtuer streiten – die Apokalypse", meint Henke und leitet damit zum Song Helden, ein Cover von David Bowie, über. Im Duett mit Sonja Kraushofer (Persephone, Coma Divine, Lame Immortelle) erklingt nicht nur diese Lied, sondern auch Glasgarten und weitere "Hits" von Goethes Erben. Dieser Auftritt zählt unweigerlich zu den künstlerisch wertvollsten beim 12.NCN.

Synthiepop, Metal und Dark Elektro – So unterschiedlich kann ein NCN sein


M.I.N.E. und Crematory finden auf der Weidenbühne ihre Zuhörer, und das nicht zu knapp. Beide Bands gehören zu den Angesagtesten der schwarzen Szene. Camouflage Frontmann Marcus Meyn ist dafür ein Markenzeichen. Gemeinsam mit Jochen Schmalbach und Volker Hinkel möchten die drei einfach nur die Musik machen, die ihnen gefällt, Synthiepop. Daher ist es auch kein Wunder, dass die bekannten Kompositionen Things We've Done oder The Great Commandment bei diesem Auftritt nicht fehlen.
Larissa "Iceglass" Georgiou ist Schweizerin, William Maybelline kommt aus Großbritannien. Beide zusammen sind das angesagte Duo Lebanon Hanover. Auf dem NCN zeigen beide, dass auch minimalistischer Darkwave seine Anhänger findet. Zarte Stimme trifft Gitarre und Bass. Viel Beifall ernten Lebanon Hannover auf der Bühne im Park zu später Stunde.

Der Meister des Indie-Rocks begeistert wieder die Besucher

Wenn Phillip Boa and the Voodooclub beim NCN auftreten ist die Position schon klar: Headliner auf der Amphi-Bühne. Das ist auch beim 12. NCN wieder so. Der charismatische Sänger hat wieder Ausnahmemusiker dabei. Die weibliche Stimme zu Phillip Boa, Pia Lund,  steht diesmal nicht auf der Bühne. Sie hat sich zu einer Auszeit zurückgezogen. An diesem Abend nimmt Vanessa Anne Redd ihren Platz ein. Die kleine zierliche Sängerin mit der großen Stimme bringt die Songs mit eigenem Charme zur Geltung. Annie flies the Love Bomber oder Love on Sale bekommen mit Anne Redd eine neue und interessante Neufassung. Der Altmeister Boa kann erneut mit seiner kühlen aber dennoch sympathischen Art das Publikum mitreißen. Phillip Boa and the Voodooclub sind aus der alternativen Musikszene Deutschlands nicht wegzudenken. Das beweist auch die neueste Veröffentlichung, die Live-Aufnahme Reduced, die Boa in Leipzig, vom 26.-28. Dezember 2012, weitestgehend akustisch eingespielt hat.