Das war das 29. Wave-Gotik-Treffen 2022 – Rückkehr in eine Normalität nach zwei Jahren Pause. - Seite 4 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Freitag, den 24. Juni 2022 um 00:00 Uhr
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Das war das 29. Wave-Gotik-Treffen 2022 – Rückkehr in eine Normalität nach zwei Jahren Pause.
Eindrücke aus der Agra, vom Heidnsichen Dorf und beim Picknik
Freitag: Szenemusik im Felsenkeller und in der Agra, Nachtgesang in der Peterskirche
Die Welt des WGT beim VEID e.V.
Konzerthöhepunkte am WGT-Samstag
Treffpunkt Südfriedhof und WGT-Musik-Kammer, zwei außergewöhnliche Orte
Sonntag: Konzerthöhepunkte bis tief in die Nacht
Der letzte Tag des 29. WGT, Montag, der 6.6.2022
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Die Welt des WGT beim VEID e.V.

Das ganz besondere Anliegen des Bundesverbandes verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V. stand wie in den Vorjahren im Mittelpunkt des Programms vor der Geschäftsstelle des Vereins. Schirmfrau Luci van Org sieht in "ihrer" Szene Menschen, die vor dem Anliegen des Vereins nicht die Augen verschließen. Sonst finde sie kaum Unterstützer für die Arbeit des Vereins, weil viele Menschen mit dem Thema Tod, insbesondere von Kindern nichts zu tun haben wollen. Um den Tod eines Kindes zu verarbeiten bedarf es viel Fürsorge für die Eltern, wie auch die trauernden Geschwister. Diese Hilfe bietet der VEID e.V. an und braucht natürlich Unterstützung. Die Veranstaltung diente dazu, Menschen über den Verein zu informieren und gleichzeitig Spenden zu sammeln.

© Wolfgang HesseAm ersten Tag dem Samstag hat Luci van Org wieder befreundete Künstler der schwarzen Szene eingeladen und ein hochkarätiges Programm gestaltet. Christian von Aster las aus seinem aufwändig illustrierten Buch „Eine Socke namens Rechts“.
Dabei handelt es sich um kein politisches Thema, wie man vermuten mag, sondern tatsächlich um eine rechte Strumpfsocke, die auf der Suche nach ihrer linken ist und dabei viele Abenteuer erlebt.






© Wolfgang HesseKein geringerer als Oswald Henke war ebenso hier anzutreffen. Da der Meister der dunklen Lyrik bei seiner Leseperformance gerne steht und sehr viele Worte spontan neu entdeckt und das Ablesen drei Jahrzehnte alter Worterinnerungen verbal auch körperlich interpretiert, konnte man bei diesen Ereignissen getrost von einem Zeitmoment abseits einer drögen Autorenlesung ausgehen. Es waren manchmal Goethes Erben, Henke oder Artwork Texte aber auch Erziehungsratschläge oder Wortbeiträge, die in so gar keine Schublade passten.




© Wolfgang HesseMusikalisch war dieser erste Tag geprägt mit ganz außergewöhnlichen Darbietungen.
In nur 24 Stunden entstand das zweite Album von „Spinne am Abend“, dem musikalischen Kunstprojekt des Berliner Autors Benjamin Schmidt. Gemeinsam mit Axana präsentierte er die neuen Songs erstmals live. Seine Musik und Texte sind minimalistisch, elektronisch, er ein Frankenstein aus Gothic, Punk und einem Schuss nonchalanter Poesie. Auf dem Album wirkte auch Lucina Soteira, alias Luci van Org mit.




© Wolfgang Hesse© Wolfgang HesseLuci van Org präsentierte an diesem Tag das erste Soloprojekt ihrer musikalischen Laufbahn: „LUCINA SOTEIRA“ vereint all ihre musikalischen Skills. Luci singt, schreibt und programmiert im Alleingang, spielt alle Instrumente selbst, mixt und mastert die Tracks allein. Der so entstehende "Dark Ritual Pop" ist ein musikalisch - magisches Mysterienspiel in Deutsch, Englisch und Latein, das sie - unterstützt von ihrem geheimnisvollen Mitstreiter Phoebus Morio im VEID e.V. akustisch zum Besten gab.

© Wolfgang Hesse© Wolfgang Hesse

Nach „Adversus“ ist „DTORN“ nun das neue musikalische Abenteuer des Liedermachers, Vokalisten und bildenden Künstlers Torsten Schneyder. Nachdenkliche Liederkunst irgendwo zwischen Darkwave, Folk, Neoklassik, Dark Chanson und experimenteller Elektronik in kleiner, feiner unplugged – Besetzung war einer der Höhepunkte am ersten VEID-Programm-Tag. Das Debütalbum DTORN ist während der Pandemie im Jahre 2020 entstanden. Nachdenklich, schwarzromantisch und mit einer kohlenschwarzen Prise Existenzialismus gewürzt, singen DTORN von den zeitlosen Dingen, die wirklich zählen: Liebe, Tod und den unerreichbaren Ufern auf der anderen Seite eines gefährlichen, unergründlichen Meeres.
Fast das komplette Album, sowie ein paar neue Songs haben DTORN den Besuchern vor Ort mitgebracht. Am gleichen Abend gaben sie ein viel umjubeltes Konzert im Pitters.