Omnia - Musick & Poëtree Drucken
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Samstag, den 01. Oktober 2011 um 14:14 Uhr

absolut promotionLabel: Banshee Records/Alive
Genre: Pagan/Folk
Erschienen: 16. September 2011


Untätigkeit kann man den Holländern nun wirklich nicht vorwerfen. Bereits nach einem Jahr, als mit "Wolf Love" (siehe Rezianer.de) ein ziemlich gemischtes Album in die Läden kam, legen nun Steve Sic und Jenny (zusammen bekannt als Stenny) nach und haben ein zweiteiliges Konzeptwerk fertig gestellt.


Damit ist mittlerweile "Musick & Poëtree" die 14. Veröffentlichung in fast jährlicher Folge. Produziert wurde es im Gegensatz zu sämtlichen Vorgängern gemeinsam mit Christopher Juul, einem Mitglied der Bands Euzen und Valravn und engem Freund von Stenny.

In einem sehr schön illustrierten Digipack, das in verschiedenen Graustufen gehalten ist, findet man zwei CDs und ein integriertes 15-seitiges Hochglanz-Booklet.

Für die erste CD namens "Musick" hat die Band in Dänemark neue Omnia-Einspielungen gemeinsam mit ihren Livemusikern Philip, Maral und Daphyd aufgenommen.

Freiheit und Liebe zur Natur kennzeichnen die fünf Stücke

"I’m Free" heißt es dazu gleich im Opener der 21-minütigen CD. Der anfangs sehr gehalten beginnende Song entwickelt sich dann gemeinsam mit allen Musikern der Band zu einer fröhlichen Bekenntnis zur persönlichen Freiheit.

Ein ruhiges Lied zu mystischer Harfe ist auch "Stand Up", das von dem Willen, immer wieder aufzustehen, auch wenn es schwer fällt, berichtet.

"Fee Ra Hurí" ist ein Remake von "Fídhe Ra Hurí", das auf  dem Album "Crone Of War" im Jahre 2004 bereits zu hören war. Flöten und Gesang vermitteln Fröhlichkeit. Sie erinnern an irisches Lebensgefühl und laden zum Mittanzen ein.

Als Anklage der Natur gegen die Zivilisation ist "I Don’t Speak Human" zu interpretieren. Die Ignoranz, mit der der Mensch mitunter gedankenlos die Umwelt zerstört, wird thematisiert. Melodisch eingängig verpackt, ist es ein Lied mit Ohrwurmcharakter.

Mit "Xtatica", eine ekstatische Hymne um Natur, Geister, Tanz und Dunkelheit endet Teil eins des Albums.

Ruhig und verträumt geht es weiter

Ebenfalls 21 Minuten lang ist Teil zwei. Die ruhigen und verträumten Vertonungen werden von Stenny komplett allein interpretiert und wurden in einem einzigen Durchgang aufgenommen. Diese extra CD namens "Poëtree" enthält sieben Coverversionen von Stücken und Interpreten, die für beide Musiker tiefe emotionale Bedeutung haben.

Die Auswahl ist dabei sehr unterschiedlich. So findet man darauf beispielsweise die lustige Ballade "Who Are You?", die auf den irischen Klassiker "As I Roved Out" zurückgeht, jedoch komplett durch Jenny und Steve mit neuem Text versehen wurde. Dabei kommen allein Handtrommeln und Gesang zum Einsatz. Das deutsche Soldatenlied "Lili Marleen" folgt in einer eindrucksvollen Interpretation, die teils Nostalgie, teils Gegenwartsbezug vermittelt. Die Harfenmelodie unterstützt hierbei den intimen Charakter des Gesangs. 

Auch das düstere "Mercy Seat" von Nick Cave bekommt durch Piano und die Stimme von Steve Sic einen neuen Ausdruck und vermittelt nicht nur deshalb einen besonderen Reiz. Letztendlich beschließen mit "Sheebeg Sheemore" leise Harfenklänge den zweiten Teil des Albums.

Musick & Poëtree wurde mit viel Liebe und Engagement eingespielt und interpretiert. Auch wenn nur 42 Minuten lang, sind alle Tracks hörenswert und damit ist die Gesamtspielzeit eher unbedeutend. Omnia zeigen mit dieser Veröffentlichung wieder einmal mehr, dass Folk und Emotionen, dass Licht und Dunkelheit, dass Natur und Seele zusammengehören und eine untrennbare Einheit bilden.

Trackliste
CD1 (Musick):
01 Free
02 Stand up
03 Fee Ra Hurí
04 I don't speak human
05 Xtatica

CD2 (Poëtree):
01 Gröne Lunden
02 Fuck her gently
03 Who are you
04 Lili Marleen
05 Het Dorp
06 Mercy Seat
07 Sheebeg Sheemore

Band

Steve Sic: Neo-celtic Doppel Flöten, Seljefloit, Kaval, Shawm, Bodhrán, Dombek, Darabuka, Davúl, Cajon, Dombek, Gitarre, Irish Bouzouki, Maultrommel and Schlaginstrumente
Jenny: Gesang, Harfe, Bodhrán, Dudelsack, Drehleier, Bodhrán, Gitarre, Piano, Harmonium, Hackbrett, Schlaginstrumente
Philip: Gitarre, E-Gitarre
Maral: Gesang
Daphyd: Didgeridoo

Weitere Infos
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Vielen Dank an Absolut Promotion für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!