Ignis Fatuu und Ingrimm - rockiges Mittelalter in Gera |
Geschrieben von: Wolfgang Hesse |
Samstag, den 12. April 2014 um 20:05 Uhr |
Der Dudelsack gehört für Ingrimm und Ignis Fatuu zum Instrumentatrium. Doch das sind nicht die einzigen Gemeinsamkeiten. Beide haben sich mit ihren Songs dem Mittelalter verschrieben und gerade aktuell ein neues Album am Start. Genüg Gründe, um gemeinsam auf Tour durch die Republik zu ziehen. Einen Zwischenstopp legt die Tour am 5. April in Gera ein. Der Sächsische Bahnhof ist ein Klub, der ein altes Geraer Bahnhofsgebäude wiederbelebt und gilt als Geheimtipp für alternative Musik.
Ingrimm aus Bayern eröffnet den AbendDer Sound der Band kommt aus der Metalecke, jedoch auch Geige und Dudelsack werden eingesetzt. Die deutschen Texte sind direkt und vermitteln Stimmung. Die Musik lädt zum Mittanzen ein.
Das Mittelalter rockt, das wissen Rene, Bine, Alex, Hardy, Klaus und Mugl. Die außergewöhnliche Stimme von Frontmann Rene und eine energiegeladene Show machen Spaß auf mehr und so erklingen neben den aktuellen auch einige bekannte Stücke früherer Alben, wie etwa "Tempus Fugit" aus dem Album "Böses Blut" oder "Skudrinka" vom ihrem Debütalbum "Ihr Sollt Brennen" aus den Jahre 2007. Das alte nordische Sauf- und Trinklied kommt gut an. Damit ist es auch kein Wunder, dass die Band zu zwei Zugaben noch einmal auf die Bühne kommt. "Engel", eine melancholische Rocknummer und "Fühl Dich Frei" bringen noch zwei weitere Songs von "Hängt Ihn" zu Gehör. Ignis Fatuu - Mittelalterrock aus NürnbergDie Bühne in dem kleinen Club muss komplett für Ignis Fatuu umgebaut werden und mit "Frühlingsreigen" können die Mittelalterrocker schließich loslegen. Ignis Fatuu gibt es schon eine ganze Zeit und wem der Erlebnispark Weltentor in Ronneburg, nahe Gera, noch ein Begriff ist, konnte die Band 2009 beim damaligen Benefizfestival dort live erleben. Das Debütalbum "Es Werde Licht" erblickte im gleichen Jahr die Musikwelt. Zwei neue Musiker stellt Frontmann P.G. an diesem Abend vor. Carsten Muhl (Schlagzeug) und Nico Niederlich (Drehleier) gehören erst seit kurzem zur Band und unterstützen diese auch an diesem Abend tatkräftig. Es ist schon faszinierend, mit welcher Energie und Bewegung "P.G." alias Andreas Haensel, die Songs interpretiert. Er scheint keinen Augenblick still zu stehen. Ob nun gemeinsam mit Gründungsmitglied Irene Gawlik, die für diverse mittelalterliche Blasinstrumente verantwortlich zeichnet, oder den anderen Bandkollegen auf der Bühne, es ergeben sich ständig neue Blickwinkel für den Zuschauer und von Langeweile auf und vor der Bühne ist keine Spur. Die Songs von aktuellen Album "Unendlich Viele Wege" stehen zentral auf der Setliste. Doch auch die Lieder der beiden Vorgängeralben kommen gut an. Wolfszeit im KlubDie Geschichte vom "Rabe Und Dem Wolf" veranlasst Band und Fans in ein gemeinsames Wolfsgeheul einzustimmen. Eines der Lieblingslieder aus den alten Zeiten von Ignis Fatuu ist "Wolfszeit", was ebenfalls zum Thema passt. Dann wird es blumiger. Es ist ein Gedicht von einem Herrn, der schon lange tot ist", erklärt Frontmann P.G. den Text von "Hyazinthen". „Mich würde einfach mal interessieren, was Theodor Storm zu unserer Version sagen würde." "Ich möchte schlafen, aber du musst tanzen", heißt es im Lied und tanzbar ist die Nummer auf jeden Fall. Die Stimmung im Sächsischen Bahnhof ist heimischDas spricht für den Reiz solch kleiner Klubkonzerte. Die Nähe zu den Musikern und die Nähe zum Publikum erlauben den direkten Kontakt untereinander und das wird schon während der Bühnenshow spürbar. Finish mit PremiereVier Zugaben haben die Nürnberger vorbereitet und noch einen ganz speziellen Bonus für den Abend. Das erste Mal vor einem Live-Publikum präsentieren sie "Glaube", den Opener des aktuellen Albums, das das Finale des Abends endgültig einläutet. Mittlerweile ist die Zeit ziemlich fortgeschritten und die Uhr zeigt 1:30 Uhr. Wer beide Bands live erleben willl, kann beide Formationen zum Wave-Gotik-Treffen auftreten.
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