Die 16. Ausgabe NCN 2023 setzte erneut Maßstäbe - Seite 4 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Montag, den 11. September 2023 um 00:00 Uhr
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Die 16. Ausgabe NCN 2023 setzte erneut Maßstäbe
Der NCN-Freitag - Eine tolle Einstimmung
Der NCN-Samstag voller Ãœberraschungen
Der Sonntag, der dritte Festivaltag war ein Fest
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Der Sonntag, der dritte Festivaltag war ein Fest

An diesem Tag gab es ein Jubiläum, nein, das NCN feierte kein Jubiläum, es ist ja erst das 16. Festival. Aber die Schwedischen Synthiepopper "Star Pilot On Channel K", besser bekannt als S.P.O.C.K, hatten zum Geburtstag eingeladen. Die Waldbühne hüllte sich kurzerhand in ein gelb blaues Meer, mit Fähnchen der schwedischen Flagge und den großen Buchstaben SPOCK 35. Die Besucher waren sofort in Feierlaune und skandierten S-P-O-C-K, als die Band die Bühne betrat. Tatsächlich feiert die Band im Jahre 2023 schon ihr 35-jähriges Bestehen. Mit Outfit, Musik und Text brachten sie wieder das Raumschiff Enterprise auf die Bühne. Ob nun "Dr. McCoy" oder "Spocks Brain", der Geschichten gab es viele auf den Songveröffentlichungen. Natürlich durften zur Feier des Tages diese legendären Hits nicht fehlen. Das ganze Jahr sind S.P.O.C.K mit ihrem Jubiläumsprogramm unterwegs und werden hier und dort noch zur Landung ansetzen.
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Doch als die Schweden zur Landung ansetzten war der dritte Festivaltag schon fast vorbei. Lakeside X aus Prag eröffneten mit Syntiepop vom Feinsten auf der Amphibühne und werden gern sogar mit Depeche Mode verglichen. Ein besonderes Privileg hatte die Band zum Tourstopp von Depeche Mode in Prag, denn sie durften vor tausenden Besuchern das Konzert eröffnen. Mit einer energiegeladenen Show begeisterten sie im Kulturpark Deutzen. Frontmann Janne Marvannen war immer in Bewegung. Er drehte sich und rannte von rechts nach links, natürlich auch um einem direkten Kontakt mit dem Publikum zu suchen. Für einige Besucher war die Band eine weitere musikalische Neuentdeckung.
Nicht aus Prag aber die Stadt im Namen trägt Prager Handgriff. Das sind Stefan Schäfer und Volker Rathmann. Beide konnten auf der Waldbühne voll mir elektronischen Sound die Gäste überzeugen. © Wolfgang Hesse © Wolfgang Hesse








Trotz T-Shirts mit der Aufschrift Skadis Odem, war die Neofolk-Band für viele eine Neuentdeckung. Die emotionale Musik von Gitarre, Flöte und Drehleier wurde von Mika Wilhelmsons tief gehenden Texten begleitet. Diese erzählen über Natur, Fabelwesen, Märchen, aber auch Themen wie Frieden und Heimatliebe sind dabei. Diese sehr sympathische Band wird hoffentlich bald einmal wieder beim NCN zu hören und zu sehen sein.

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Ebenfalls eher zum Nachdenken regt die Musik von Ain Soph an. Die Band aus Italien wurde bereits in den 1980-er Jahren gegründet und ihr Frontmann war allein nach Deutzen gekommen. Mit Theremin und Gitarre unterlegte Sänger und Gitarrist Marcello ‘Spectre’ Fraioli musikalisch seine Texte. Entgegen oft neoklassichen Inhalts war der Auftritt beim NCN eine Sammlung sacral-hymnischer Lieder.

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Am Nachmittag wurde es etwas bunter beim NCN. The Other enterten mit Horrorpunk die Waldbühne und Sique Sigue Sputnik mit einer bunten Show die Hauptbühne. Das Quartet ist auch jeden Fall eine Augenweide, wenn es um ausgefallene Kostüme geht. Musikalisch wird auch einiges geboten, oftmals auch Anleihen aus der klassischen Musik. Erinnerungen an Beethovens IX. und Bach Fuge in D-Moll waren zu entdecken.

© Wolfgang Hesse Unterdessen las Christian von Aster auf der Lesebühne viele unterschiedliche Geschichten, auch mit einem Fünkchen Humor. "Müllers Gewissen" oder "Neulich im 7. Kreis der Hölle": Christian von Aster versteht es ausgezeichnet, beim Lesen seine Geschichten mit Leben zu erfüllen.







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Zurück in die Vergangenheit Ende der 1970-er Jahre und in der Zeit der Neuen Deutschen Welle aus den 1980-gern, aber auch zu den Anfängen alternativer Musik entführte Robert Görl, der mit seinem Bruder Gabi Delgado-López die Band Deutsch-Amerikanische Freundschaft, kurz DAF gründete. Dass die Musik zeitlos ist, bewiesen die Fans, die Robert Görl vor der Parkbühne feierten. Sein Bruder Gabi ist 2020 verstorben, doch seine Musik lebt mit Robert weiter. Das Programm war vollgepackt mit den Klassikern von DAF und so Manchem wurde es emotional ums Herz, wenn man diese Zeit erlebt hat. Zum Schluss durfte auch der Mussolini nicht fehlen, wohl einer der größten Hits von DAF aus dem Jahre 1981.


Und dann fehlten nur noch Die Krupps. Sie sind Stammgast auf dem NCN, waren also schon mehrfach hier zu hören. Die Musik geht in die Ohren. Dynamik und Energie bringt Frontmann Jürgen Engler auch mit den Songs "Schmutzfabrik", "Robo Sapien" "Der Amboss" oder "Nazis auf Speed" auf die Bühne. Dabei haut auf den Stahlomat, das sind Rohre, die auf der Bühne aufgebaut sind.

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