Kids 2 - In den Straßen Brooklyns Drucken E-Mail
Geschrieben von: Sascha Richter   
Dienstag, den 22. Februar 2011 um 20:25 Uhr

Regie: Rafal Zielinski
Darsteller: Genevieve Bujold, Joey Dedio, John Savage
Studio: MIG Film/EuroVideo
Genre: Drama
FSK: ab 16 Jahren
Produktionsjahr: 2004
Spieldauer: ca. 103 Minuten
Erschienen: 20. August 2009

Sie leben eher von Stunde zu Stunde denn von Tag zu Tag. Sie ernähren sich von allem, was essbar sein könnte, egal, woher es stammt, und hausen in einem heruntergekommenen Keller. Schnorren, Drogen zu verticken und Prostitution in allen Formen stehen an der Tagesordnung.


"Straßenkinder" werden sie genannt, der Abschaum der Gesellschaft, die Schicht, die sich noch unter der untersten befindet. Von der Außenwelt haben jene keine Hilfe zu erwarten. Bestenfalls begnügt man sich damit, sie zu ignorieren.

Der packende Film erzählt die Geschichte des Brooklyn-Kids Angelo. Seit einem Jahr ist er clean und Anführer einer kleinen Gruppe, um die er sich kümmert. Die Aufgabe fällt ihm nicht leicht, sie ist eine harte Herausforderung für jemanden, der gerade lernt, für sich selbst zu sorgen. Das Quäntchen Glück und Sicherheit der kleinen Familie ist so verletzlich wie eine Blume in der Wüste.

Es ist faszinierend und erschreckend zugleich, das Leben dieser Straßenkinder, oder vielmehr ihren Kampf ums Überleben, zu beobachten, zumal in dieser illustren Gruppe verschiedenste Charaktere und damit unterschiedliche Aspekte dieser Art von Leben vertreten sind. So findet man Prostituierte beiderlei Geschlechts genauso wie Straßenmusiker und Drogendealer, die sich selbst oft einen Schuss setzen.

Die Umsetzung der Thematik ist überzeugend. Wenn überhaupt, könnte man nur den Vorwurf machen, dass die Realität ab und an noch grausamer ist. Die ausgewählten Sets schaffen ein authentisches Umfeld, in dem sich die Charaktere mit allen Facetten entfalten können.

Man bekommt zu sehen, was man schnell und gerne übersieht. Schließlich hat jedes Strahlen von Metropolen auch seine finsteren Schattenseiten. Hier offenbaren sich die Grenzen und Löcher des sozialen Systems, durch welches die jeweils mehr oder weniger sympathischen Protagonisten gefallen sind.

Die gelungene Umsetzung, der Kampf der Kids gegen die unbarmherzigen Umstände, fesselt und bringt wohl manchen Zuschauer zum Nachdenken.

Vielen Dank an MIG Film für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!

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