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Zur Zeit sind keine Einträge vorhanden!22. Wave-Gotik-Treffen - Von Comedy bis Nostradamus |
Geschrieben von: Wolfgang Hesse |
Dienstag, den 28. Mai 2013 um 19:17 Uhr |
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Von Comedy bis NostradamusVicki Vomit aus Erfurt zieht in der Sixtina wieder alle Register niveauvoller Unterhaltung und lockt damit unzählige Passanten und Fans in den  Biergarten der Absintherie. In seinem Comedy-Programm wird Diplomkomiker Vicki zunächst verbal. In einem nicht endenden Wortstrahl bekommen alle ihr 'Fett ab'. Ob nun Frau Merkel oder der fiese Spanner am Fenster, unerschöpflich sind die kleinen und großen schlechten Gewohnheiten, die Vicki Vomit auf die Schippe nimmt. Im musikalischen Teil erklingen Songs aus seiner Feder, die das Gesagte bekräftigen. Wer jedoch mehr Vicki Vomit erleben möchte, dem sei ein Rockkonzert mit dem Erfurter empfohlen. Endzeitstimmung auf dem Südfriedhof mit Katharina ThalbachAls musikalische Überraschung und Publikumsmagnet erweist sich eine Veranstaltung in der Trauerhalle des Leipziger Südfriedhofes. Zu einem Chorkonzert mit dem Namen "Apokalypse" wurde geladen. Schon eine halbe Stunde vor Beginn sind alle Plätze restlos besetzt, sodass weitere Gäste mit einem Stehplatz Vorlieb nehmen müssen. Schauspielerin Katharina Thalbach liest Texte aus der "Offenbarung des Johannes", wie sie im letzten Buch des Neuen Testamentes aufgezeichnet sind. Diesen Texten stellt sie die wortgewaltigen Prophezeiungen des Nostradamus entgegen. Kraftvoll und mit viel Gefühl untermalt Katharina Thalbach die Aussagen. Wie sich doch die Inhalte zur Apokalypse gleichen! Auch wenn der angekündigte Weltuntergang am 21.12.2012 nicht eintraf, sind die apokalyptischen Zeichen beängstigend nah: Rohbau an der Natur betrachtet, die nicht enden wollenden Kriege  in der Welt. Musikalisch umrahmt werden die Rezitationen durch geistliche und weltliche Chormusik über die Themen Tod und Auferstehung. Es singt der Leipziger Gewandhauschor unter Leitung von Gregor Meyer. Mit euphorischen Beifallsstürmen bedankt sich das begeisterte Publikum bei den Akteuren des Abends. Dann geht es zurück in die Stadt in eine wohlbekannte Lokation. Gothic-Rock-Metal aus Frankfurt und LeipzigElandor, das Dark-Rock-Projekt aus Frankfurt, spielt vor großer Besucherkulisse in der Sixtina vor allem Songs ihres unlängst veröffentlichten Albums. Viel Applaus ernten die Frankfurter beim Sixtina-Publikum. Lokalvorteil haben jedoch eindeutig Canterra, die vor zwei Jahren an gleicher Stelle unter diesem Namen das erste mal live auftraten. Inzwischen ist viel passiert. Die vier Musiker um Frontfrau Korinna König können auf zwei Jahre erfolgreiche Konzerte zurückblicken. Einzeln und gemeinsam mit Elandor haben sie bei diversen Festivals gespielt. Korinna verrät, dass schon viele Songs für das bald erscheinende Debütalbum eingespielt sind. "Unsere Ansprüche sind hoch, wir versuchen vor dem eigentlichen Studiotermin die Songs richtig rund zu haben." Begeistert wird die Musik von Canterra aufgenommen, es herrscht brodelnde Stimmung in der Sixtina und letztendlich bildet die fortgeschrittene Stunde eine Grenze, denn Ally the Fiddle steht schon in der Startlöchern  und möchte auch noch für ihr Publikum da sein. Neofolk in neuer LocationUnterdessen erwarten im Alten Landratsamt zwei Neofolk- Bands die Besucher. Seit diesem Jahr ist die Kontertlokation nahe des Bahnhofs dabei. Der erste Eindruck im Konzertsaal lässt die Frage aufkommen: Ist man noch beim WGT? Hier fehlen gänzlich die ausgefallenen Kostüme oder der Patschuli-Geruch. Die Besucher sind eher schlicht mit T-Shirts und Jeans bekleidet. Ein paar Uniformen mischen sich darunter. Kurz gesagt, ein eigenes Völkchen hat sich hier versammelt. Auch musikalisch geht es eher ruhig zu. Die Lautstärke ist gegenüber den anderen Eventorten verhalten. Darkwood heißt die Band aus Dresden. Sie spielen Neofolk. Das ist handgemachte Musik ohne Elektronik, nur mit akustischen Instrumenten. Auf der Bühne treffen sich Geige, Akkordeon, Gitarre,  Piano und Percussion. Von Natur, düsteren Wäldern und alten Heldensagen erzählen die vorwiegend deutsch gesungenen Lieder. Doch auch Themen wie die Schrecklichkeit des Krieges und dass der Tod zur Natur dazu gehört finden sich in den Songs wieder. Lange standen die Dresdner nicht auf der Bühne. Beim diesjährigen WGT geben sie quasi ihr Comeback-Konzert. Untätig waren die Musiker um Henryk Vogel in der letzten Zeit jedoch nicht, denn das neue Darkwood-Album, mit dem Titel "Schicksalsfahrt", wird voraussichtlich noch im Juli diesen Jahres auf CD und Vinyl erscheinen. Ianva ist die zweite Band an diesem Abend und es wird eng auf der Bühne, auf der mit viel Fleiß gewerkelt wird. Ianva kommen aus Genova (Italien) und bezeichnen ihre Musik selbst als eine Mischung aus  Dark Cabaret, Melodramatic, Popular Song, Chanson und  Folk Noir. Mindestens acht Musiker gehören zur Formation. Frontmann Mercy und die Sängerin Stefania T. D'Alterio besitzen geschulte und professionelle Stimmen. Ein großes Instrumentarium gibt einen eigenen Sound dazu. Die vorwiegend italienisch gesungenen Songs werden von Gitarren, Trompete und diversen Klanginstrumenten unterstützt. |