Das Volkshaus im Geraer Stadtteil Zwötzen ist immer wieder mal für eine Überraschung gut. Im letzen Jahr mit Pe Werner wurde dieser legendäre Club am Stadtrand für die Konzertreihe der Songtage wiederentdeckt und in diesem Jahr haben die Organisatoren eben dort zu einem außergewöhnlichen Akustik-Konzert der Band Keimzeit eingeladen. Keimzeit sind seit nun mehr als 30 Jahren auf den deutschen und internationalen Bühnen zuhause.
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Ort und Band passen zusammen
Das beweisen 250 Besucher, die die Kultband am 22. März 2014 live erleben möchten. Es ist kein freier Platz im Saal mehr zu finden. Sänger und Frontmann von Keimzeit, Norbert Leisegang, grüßt ganz kurz zu Beginn alle Anwesende und freut sich auf einen langen Abend: "Los geht’s" ruft er den Gästen zu.
Die Besucher erwarten allseits bekannte Lieder der Band, jedoch in einem neuen, akustischen und außergewöhnlichen Gewand. Etwas ruhiger und weniger laut ist es und die Texte stehen mehr im Mittelpunkt. So empfinden es die Zuhörer und hin und wieder hört man eine zufriedene Meinung „Endlich mal eine Band, bei der die deutschen Texte zu verstehen sind." Das zeigt, dass Sound und Lautstärke optimal den Räumlichkeiten angemessen sind.
Ob frühe Lieder aus den 90-er Jahren oder aktuelle Songs des Akustikalbums "Midtsommer", das das Quintett letztes Jahr in norwegischen Giske bei Ålesund während der Sommersonnenwende aufgenommen haben, die Liederauswahl ist erfrischend. Schnell ist jedem klar, hier steht kein Best-Of auf dem Programm, hier wird improvisiert, experimentiert und neu arrangiert.
Keimzeit wird unterstützt durch Gabriele Kienast an der Violine
Das virtuose und freudige Spiel überzeugt das Publikum und macht sie so zum heimlichen Star des Abends. Immer wieder gibt es spontanen Applaus für die solistischen Einlagen. Geige, Kontrabass, akustische Gitarren, Banjo und Schlagwerk, die Besetzung zeigt, dass die Musiker ebenso mit leiseren Tönen überzeugen können.
Neben Keimzeit-Kompositionen erklingen französische Chansons und Filmmelodien. "Wir hoffen, dass ihr bequem sitzt", fragt der Frontmann und es folgt eine Ballade vom "Fliegen".
Bandgeschichte im Querschnitt
Nach einer Pause können sich die Besucher im zweiten Teil auf einen Querschnitt durch das umfangreiche Schaffen der Band freuen. "Farben", "Das Projektil" und die etwas skurril anmutende Story zur Verwandlung in ein "Schwein" bringen so manchen Gast im Saal zum Tanzen.
Stürmische Befallschöre umrahmen etliche Zugaben, darunter ihren Hit "Kling Klang", bei dem Gabriele Kienast auch mal die Violone gegen das Xylophon tauscht. Frenetischer Beifall ist der Dank an die Musiker. So könnte es weitergehen, das Repertoire an Liedern scheint unerschöpflich. Doch auch dieses Konzert muss einmal enden.
Norbert Leisegang bringt mit einem süßen Lied alle kleinen und großen Schlafunwilligen auf zauberhaft-sanfte Weise ins Bett. In "Der Löwe: Das Gute-Nacht-Lied: Kinderbuch" hat die Malerin Martha (Martha Irene Leps aus Zerbst) den Text mit einem Augenzwinkern farbenfroh auf 32 Seiten in Szene gesetzt. Die Zeichnungen werden während des Liedes an die Rückwand der Bühne projiziert.
"Gute Nacht", und Norbert Liesegang springt von der Bühne. Die Show ist vorbei. Doch erwartet er nach dem Konzert neue und alte Fans.
Keimzeit haben gezeigt, dass sie auch nach solch einer langen Bühnenerfahrung immer noch frisch und voller Ideen sind. Ein guter Grund, die eine oder andere Platte der Band hin und wieder einmal aufzulegen.
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Band Norbert Leisegang: Gitarre, Gesang Martin Weigel: Gitarre, Banjo, Gesang Gabriele Kienast: Geige, Xylophon, Gesang Christian Schwechheimer: Schlagzeug, Percussion, Gesang Hartmut Leisegang: Bass
Weitere Infos Homepage Akustik Quartett: www.akustik.keimzeit.de Homepage Keimzeit: www.keimzeit.de
Vielen Dank an DAKE Events und artfullsounds für die Akkreditierung! |