Als Experiment geplant und schon lange vor dem eigentlichen Termin ausgebucht, haben die Veranstalter der Geraer Songtage ein Konzert in einer fahrenden Geraer Straßenbahn auf den Songtageterminplan gesetzt. Am 22.April war es so weit. Drei musikalische Newcomer fahren mit.

An der zentralen Umsteigestelle "Heinrichstraße" warten die Fahrgäste gespannt auf das Eintreffen der "Sonderfahrt". "Sprungbrett" heißt die Konzertreihe, die Nachwuchskünstlern aus Gera und Umgebung eine Plattform bietet, sich einem größeren Publikum zu präsentieren. Wie schon zu den vergangenen Songtagen ist diese Veranstaltungsreihe für die Besucher kostenlos. Da die Plätze in einer Straßenbahn beschränkt sind, können nur frühzeitige Anmeldungen einen Platz garantieren.

Die Sonderfahrt beginnt

Eng und kuschelig ist es und schließlich finden doch über 100 Gäste in der fahrenden Konzertlokation Platz. Überall in der Bahn sind Lautspecherboxen verteilt und an einer Eingangstür in der Mitte der Bahn ist ein Schlagzeughocker am Boden fixiert. Daniel Zein bedankt sich bei den Geraer Verkehrsbetrieben und dem Straßenbahnfahrer, Herrn Borter, die diese musikalische Fahrt durch die Stadt ermöglichten.

Für Daniel Zein vom Songtage-Team ist es eine gute Tradition, sich für kreativen Nachwuchs der Stadt einzusetzen. Gemeinsam mit dem Förderverein Kulturlandschaft Gera e.V. bieten sie "jungen Künstlern Unterstützung an, die noch zu wenig Aufmerksamkeit genießen, ihre Musik öffentlich zu präsentieren und sie vor einem Publikum vorstellen zu können", so Zein.

Hinter Theresa Schönfeld schließt sich das erste Mal die Tür und es heißt "Abfahrt"

Die Aufregung ist der 21-jährigen Songwriterin förmlich anzusehen, doch sie meistert diese Herausforderung. Lieder aus ihrer Feder, wie Vollrausch oder Wunder spiegeln die Gefühle und den Mut der jungen Sängerin wider. Viel Sympathie erntet sie für ihre Lieder, während die Bahn den Stadtteil Gera-Lusan erreicht.

Tobias Krügel aus Jena steigt zu

Der Newcomer freut sich zunächst, "einmal kostenlos mit der Bahn fahren zu können", und packt seine Gitarre aus. Er ist schon ein "alter Hase", wie Daniel Zein sagt, denn er konnte schon im letzten Jahr beim Sprungbrett dabei sein. Ein neues Album von ihm wird ebenfalls in Kürze erscheinen.

Seine Lieder sind zart und voller Emotionen. Es herrscht ab dem ersten Ton eine anmutige Stille und nur das Rumpeln der Bahn über die Weichen ist zu vernehmen. Ein neues Lied hat er im Gepäck. Es erzählt von der Zeit und über alles Gute und Schlechte, was dies so mit sich bringt.

An der Endhaltstelle in Gera-Zwötzen gibt es eine kleine Pause, Gelegenheit für durstige  Fahrgäste ihren Getränkebestand in der nahe gelegenen Kaufhalle aufzufüllen.

Kurz vor Abfahrt betritt der dritte Sprungbrett-Kandidat die Bahn: Martin Ebert

Sein Debüt vor einem größeren Publikum steht an diesem Abend an und er steht für den rockigen Part der Konzertfahrt. Seine Lieder gehen ins Ohr und in die Beine, doch Tanzen ist nicht, zu eng stehen und sitzen die Leute in der Bahn. Eine sehr abwechslungsreiche Stimme und Interpretation zeichnet den Nachwuchskünstler aus. In seinen Texten gibt er mitunter kluge Ratschläge, doch sind diese eher an sich selbst gerichtet, wie er erklärt. Es spielt sehr gern Schlagzeug und so fühlt er sich auf dem Hocker wie zuhause.

Support von Jupiter Jones

Wer mehr von Martin Ebert hören möchte, hat am 16. Mai Gelegenheit, denn beim Abschlusskonzert der Songtage mit Jupiter Jones ("Still") wird er den Supportpart übernehmen. Die Premiere der "Songtage-Straßenbahn" kann Ansporn sein, diese Idee weiterleben zu lassen, nicht nur in Gera.

---> Bildergalerie <---

Weitere Infos
Geraer Songtage: www.songtage-gera.de
Theresa Schönfeld: www.facebook.com/Thessalicious
Martin Ebert: www.facebook.com/martin.ebert.music
Tobias Krügel: www.facebook.com/tobias.kruegel

Vielen Dank an DAKE Events und artfullsounds für die Akkreditierung!