Wacken Roadshow - Metaller unterwegs Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Dienstag, den 18. November 2014 um 00:27 Uhr

Wacken, eine kleine Gemeinde in Schleswig-Holstein, ist das Markenzeichen für harte Musik und gelebte Metal-Kultur. In jedem Jahr treffen sich in dieser ländlichen und dörflichen Atmosphäre 80000 Metaller beim Musikfestival Wacken Open Air und versetzen den Ort in Ausnahmezustand. Bands, die symbolisch einen musikalischen Querschnitt des Musikfestivals ausdrücken, reisten im Herbst durch deutsche und benachbarte Lande, um den Sound von Wacken in Clubs und Konzertsäle zu bringen.

Seit Halloween 2014 tourt der zweite Teil der diesjährigen Roadshow durch die Städte und macht am 7. November in Jena Station. "Viel Metal für schmales Geld und richtiges Wacken-Feeling in eurem Lieblingsclub", so wirbt die Wacken-Homepage für das Bandaufgebot, das sich auf die Straßen begeben hat.


In das F-Haus hat sich an diesem Freitagabend eher eine bescheidene Zahl von Interessierten auf den Weg gemacht, sodass schlicht und in familiärer Runde das Metal-Gefühl gefeiert werden kann.



Mortjuri und Kali Yuga, zwei lokale Metal-Bands aus Jena, bzw. Gera, sollen die Besucher an diesem Tag anheizen. Das gelingt ihnen zweifellos auch in ihren kurzen Sets. Sie spielen eine kleinen Querschnitt durch ihre Musik und zeigen, dass hier natürlich pure Metaller-Herzen schlagen und die Energie musikalisch umgesetzt wird.



Grailknights lassen danach ihre farbigen Ritterumhänge fliegen und hinterlassen mit dem ersten Ton einen sympathischen Eindruck. Fünf junge Männer auf der Suche nach dem heiligen Graal heißt es gleich zu Beginn. Der Tod, namens "Dr. Skull", bringt einen Pokal auf die Bühne. Die Band überrascht mit fröhlichen und stimmungsvollen Rock-Metal, eine Mischung aus Folk, Metal und Comedy. Die Ritter in ihren schwarzen Kostümen lassen ihre Gummimuskeln spielen und präsentieren Lieder von ihrem aktuellen Album „Calling the Choir“ und fordern die Anwesenden immer wieder auf, in diesen "Battlechoir“ einzustimmen.
Mit "Grail-Aerobic" und dem SUPERHEROMEDLEY geht dieser impulsive und visuell sehr beeindruckende Auftritt zu Ende.


Die französische Band Nightmare setzt den musikalischen Reigen fort. Eine Mischung aus Hardrock, Darkrock und Metal sowie die charismatische Erscheinung von Frontmann Jo Amore können mitreißen. "Gospel of Judas", "Preachers" und "Ghost in the Mirror" sind nur einige Songs an diesem Abend. Im Jahre 2012 erschien mit "The Burden Of God" bereits das elfte Album der Band. Mit einem Tribute für Ronnie James Dio und seinem Song "Holly Diver", verabschieden sich Nightmare. Die Ähnlichkeit des Frontmanns und die Show der Band erinnern an den am 16. Mai 2010 verstorbenen Sänger, der als Fronmann von Ritchie Blackmore's Rainbow oder Black Sabbath von sich reden machte.



Die deutsch-schwedische Truppe Jaded Heart balanciert zwischen Hard Rock und Heavy Metal – und das seit 22 Jahren! Mit ihrem elften Studioalbum „Fight The System“ zeigen sie sich erneut angriffslustig und alles andere als altersmüde. Pure Energie versprüht die Band von der Bühne im F-Haus und begeistert die Anwesenden. Johan Fahlberg kommt aus Schweden und zieht von der ersten Sekunde alle Blicke auf sich. Schwarz, Leder, viel Metall an den Klamotten und Tätowierung, das alles erinnert an den Heavy Metal der achtziger Jahre, der ja Maßstäbe setzte. Immer wieder wird auf der Bühne gemeinsam gerockt und die Performance ist sehr sehenswert. Viel Musik vom aktuellen Studioalbum ist zu hören und die Spielfreude ist den fünf Musikern anzusehen. Auch wenn die Besucherzahlen an diesem Abend nicht mit sonstigen Konzerten mithalten können, wird kräftig mitgefeiert. Stimmung, Headbangen und Screams erinnern zweifellos an ein Heavy-Metal-Konzert.

 

Als Headliner sorgen Lacrimas Profundere in Jena für den passenden Abschluss. Die Düsterrocker verbreiten seit 1993 Melancholie im Rock'n Sad Stil. Ihr letztes Album "Antiadore" kam 2013 mit einer gesunden Mischung aus Gothic Rock, Doom und Ohrwurmmelodien daher. Bandleader und Gitarrist Oli (Oliver Schmid) beginnt im F-Haus mit einem Solo und beim ersten Song "Dead To Me" vom letzten Album wird gemeinsam mit Frontmann Rob (Roberto Vitacca) kräftig abgerockt.
Inzwischen haben sich die meisten der Besucher direkt vor der Bühne versammelt und gemeinsam wird der Auftritt der Münchner Gothic Rock Band gefeiert. "Dear Amy" und "A Sign" bringen den dunklen Rock an diesem Abend in das F-Haus. Alle Songs werden begeistert gefeiert und Rob freut sich an diesem "Gothic Friday" in Jena zu sein.

Zwei Zugabenblöcke haben Lacrimas Profundere nach "Ave End" noch mitgebracht, bei denen auch das Lied "A Pearl" nicht fehlt. Als auf Olis Gitarre eine Saite reißt ("It's Rock'n Roll", kommentiert Rob), wird kurzerhand ohne ihn weitergespielt. Mit "My Release In Pain" vom letzten Album ist dann wirklich Schluss und die Roadshow-Crew macht sich weiter auf den Weg zum nächsten Club.

Jena ist als Universitätsstadt recht offen für Musik. Bands wie Lacrimas Profundere haben schon des Öfteren im F-Haus gastiert. Eines bleibt als Fazit: Solch ein entspanntes und rockiges Musikevent werden Fans und Besucher nicht so schnell vergessen.

--> Bilder Wacken Roadshow 2014 in Jena <--

Weitere Infos
Mortjuri  facebook.com/pages/Mortjuri
Kali Yuga  facebook.com/kaliyugametal
Grailknights  www.grailknights.de/
Nightmare  www.nightmare-metal.com/band
Jaded Heart jadedheart.believeband.com
Homepage Lacrimas Profundere www.lacrimas.com
Facebook Lacrimas Profundere www.facebook.com/lacrimasprofundereofficial

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